Blasenentzündungen

Ursachen von Blasenentzündungen bei der Frau

Risikofaktoren für das Auftreten von Blasenentzündungen sind bei den jungen Frauen vor allem Geschlechtsverkehr, Verhütung mit Scheidendiaphragmen und Spermiziden. Man spricht bei jungen Frauen auch von Honeymoon-Zystitis. „Honeymoon“ ist das englische Wort für „Flitterwochen“. Hintergrund ist, dass viele Frauen früher ihren ersten Sex nach der Hochzeit hatten.

Beim Geschlechtsverkehr können durch mechanische Beanspruchung Bakterien aus der Scheide in die Harnröhre einmassiert werden oder die Frauen kommen mit Bakterien des Partners in Kontakt, an die sich ihr Immunsystem erst gewöhnen muss.

Bei den Frauen nach den Wechseljahren ist hauptsächlich der Rückgang der Östrogenproduktion schuld an den Blasenentzündungen. In einer großen niederländischen Studie fanden sich chronische Blasenentzündungen bei jeder sechsten Frau nach den Wechseljahren. Die in der Vagina bei Frauen vor der Menopause vorhandenen Milchsäurebakterien, Laktobazillen genannt, verhungern, da ihnen das Glykogen aus dem Östrogenabbau fehlt. Die Folge ist eine pH-Erhöhung der Scheide und dies ist ein idealer Nährboden für die vermehrte Besiedelung mit Darmbakterien.

Ein Laktobazillenmangel kann aber auch bereits bei jungen Frauen auftreten, die „die Pille“ nehmen, die auch einen Östrogenmangel verursachen kann. Die immer präsenten Darmbakterien haben aufgrund der Nähe zur Blase und der kurzen Harnröhre ein leichtes Spiel vom Damm über die Scheide und Harnröhre in die Blase zu gelangen und dort eine Entzündung auszulösen.

Kälte ist ein weiterer Risikofaktor für Blasenentzündungen. Das gilt für kalte Füße oder generell im Winter, wo es häufiger zu Blasenentzündungen kommt. Kälte führt zu einer Verengung der Blutgefäße und dies bedeutet, dass weniger Immunzellen im Falle eines Eindringens von Bakterien in der Blasenschleimhaut für eine Abwehr vor Ort sind.

Besondere Gruppen von Menschen haben ein höheres Risiko für das Auftreten von Blasenentzündungen. Hierzu gehörten Schwangere, Menschen mit anatomischen Veränderungen oder Erkrankungen des Harntrakts wie vor allem Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung, Menschen die sich selbst katheterisieren müssen, um ihre Blase zu entleeren oder Dauerkatheterträger, genauso wie Menschen mit einem schlecht eingestellten Diabetes mellitus.

Symptome von Blasenentzündungen bei der Frau

Die Symptome einer Blasenentzündung können vielfältig sein und variieren von Frau zu Frau. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  1. Häufiger Harndrang: Betroffene verspüren den Drang, häufiger auf die Toilette zu gehen, auch wenn die tatsächliche Urinmenge gering ist
  2. Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen: Ein brennendes oder schmerzhaftes Gefühl beim Wasserlassen ist ein häufiges Symptom.
  3. Unterbauchschmerzen: Schmerzen oder Unwohlsein im unteren Bauchbereich können auftreten.
  4. Veränderungen im Urin: Dies kann Blut im Urin, trüber Urin oder einen unangenehmen Geruch einschließen.
  5. Rückenschmerzen: Manchmal können Rückenschmerzen auftreten, dann kann dies ein Zeichen für eine bereits in die Nieren aufsteigende Entzündung, eine sogenannte Nierenbeckenentzündung, sein.

Behandlung: Was tun bei Blasenentzündungen bei der Frau?

Die Antwort auf die Frage, ob Blasenentzündungen immer mit Antibiotika behandelt werden müssen, lautet: Nein. Früher war die Antwort auf die Frage nach der Notwendigkeit von Antibiotika bei Blasenentzündungen immer ein klares "Ja".

Allerdings gibt es mittlerweile Studien, die darauf hinweisen, dass auch andere Ansätze, wie beispielsweise die Anwendung von Ibuprofen oder einer pflanzlichen Dreierkombination aus Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel, vergleichbare Ergebnisse zeigen können.

Die Entscheidung für oder gegen Antibiotika sollte stets individuell getroffen werden.

Gibt es wirksame Hausmittel für Blasenentzündungen bei Frauen?

Wirksame Hausmittel für zu Hause können sein:

  1. Flüssigkeitszufuhr von 1,5l bis 2l Wasser pro Tag
  2. Wärmflasche
  3. Warmes Bad
  4. Ibuprofen 3x 400mg für 3 Tage

Häufige Fragen

Was sind häufige Anzeichen einer Blasenentzündung bei Frauen?

Häufige Anzeichen einer Blasenentzündung bei Frauen sind:

  1. Häufiger Harndrang
  2. Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  3. Unterbauchschmerzen
  4. Veränderungen im Urin

Wie lange dauert eine Blasenentzündung bei Frauen?

Unbehandelt dauert es etwa 1 Woche bis eine Blasenentzündung wieder verschwindet.  Pflanzliche oder chemische Arzneimittel helfen die Symptome schneller wieder loszuwerden.

Welche Medikamente werden bei Blasenentzündungen bei Frauen gegeben?

Laut der aktuellen Leitlinie zur Behandlung von Blasenentzündungen bei Frauen sind dort in alphabetischer Reihenfolge Fosfomycin, Nitrofurantoin, Nitroxolin und Pivmecillinam genannt. Mein Lieblingsantibiotikum ist Nitrofurantoin, da es im Gegensatz zu den anderen Antibiotika kein Breitband-, sondern ein Schmalbandantibiotikum ist, das im Urin wirkt und keine dauerhaften Flurschäden an den Darmbakterien hinterlässt.

Häufige oder chronische Blasenentzündung bei der Frau: Was tun? 

Die Schulmedizin setzt oft Langzeitantibiotika ein. Außerdem gibt es eine Impfung mit abgetöteten E. coli- Bakterien, die bei der Hälfte der Betroffenen hilft. Grundsätzlich gilt es das Immunsystem zu stärken, damit es sich besser gegen die Keime wehren kann. Da 80% der Immunzellen im Darm sitzen, ist ein ganzheitlicher Therapieansatz den Darm aufzubauen sinnvoll.

Kann eine Blasenentzündung bei der Frau durch Sexualverkehr entstehen?

Dies ist gerade bei den jungen Frauen die Ursache Nummer 1  für Blasenentzündungen. Nach dem Sex sollten Sie immer auch die Blase entleeren.

Ist Blut im Urin ein häufiges Symptom für Blasenentzündungen bei Frauen?

Ja-  aber dies sagt nichts über den Schweregrad der Entzündung aus und ist nicht besorgniserregend.

Blasenentzündung bei Frauen immer mit Antibiotika behandeln? 

Früher war die Antwort immer  ja. Heute ist es letztendlich die Entscheidung der Patientin statt eines Antibiotikums ein Schmerzmittel wie beispielsweise Ibuprofen oder pflanzliche Arzneimittel wie die pflanzliche Dreierkombination aus Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel oder Bärentraubenblättern zu versuchen.

Welche Tees helfen bei Blasenentzündungen bei Frauen? 

Der Glaube an Tees ist riesengroß - aber grundsätzlich gilt, dass jede Art von Flüssigkeit einen Spüleffekt hat. Möchte man Pflanzen einsetzen, ist ein pflanzliches Fertigarzneimittel viel besser als Tees.

Ist Bewegung bei Blasenentzündung gut? 

Es ist weder gut noch schlecht. Sport und sportliche Aktivitäten sollten nur nicht bei einer Nierenbeckenentzündung erfolgen.

Was kann man zu Hause gegen Blasenentzündung tun? 

Es gibt folgende Möglichkeiten, was Sie zu Hause gegen Blasenentzündungen tun können:

  1. Ibuprofen 3 x 400mg für 3 Tage
  2. 1,5-2 Liter Wasser trinken
  3. Wärmeflasche oder ein warmes Bad

Wo Wärmflasche hinlegen bei Blasenentzündung

Bei einer Blasenentzündung können Sie die Wärmeflasche auf den Unterbauch legen.

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